Leserbrief „Bürger der Gemeinde wussten nichts vom Atommülltransport“ 2. Dezember 2011 Letztes Wochenende, Samstag Nachmittag, 16 Uhr: Ein mit hoch radioaktivem Atommüll beladener Zug fuhr an erstaunten Bahnreisenden vorbei, die auf ihren Zug warteten. 11 Castoren wurden ohne jegliche Ankündigung auf der Bahnlinie Hannover-Bremen durch die Gemeinde Dörverden gefahren. Jeder einzelne dieser Behälter enthielt genug radioaktives Material um die Gemeinde zu verstrahlen, und zwar weit mehr als die Gegend um Fukushima. Insgesamt 120 Tonnen hoch radioaktiven Restmülls der Deutschen Atomindustrie rollten durch die Landschaft, in Castoren vom Typ HAW 28M, die nachweislich Radioaktivität entweichen lassen. Nicht auszudenken, was im Falle eines Unfalls passiert wäre, selbst wenn die Behälter nicht geborsten wären. Einen 115 Tonnen schweren Castor zu bergen, der eine Böschung heruntergerutscht ist, würde Tage dauern. Ein jeder dieser Behälter strahlt in wenigen Stunden mehr als die zulässige Jahresdosis von 20 Millisievert ab, ganz klar also eine äußerst bedenkliche Situation. Dennoch hielten die Verantwortlichen es für unnötig, die Bevölkerung über den Transport aufzuklären. Wir Dörverdener Grünen verurteilen dies aufs Schärfste. Es ist nicht hinzunehmen, dass die Bevölkerung unwissentlich diesen Gefahren ausgesetzt wird. Die Gleise, auf denen dieser Zug rollte, gehören zwar der Bahn, aber der Großteil des potenziell geschädigten Gebietes gehört den Bürgern Dörverdens. Wir haben ein Recht darauf zu wissen, wenn dieser Müll durch unsere Gemeinde rollen soll, und ein Recht darauf diesen Transport abzulehnen. Wir nehmen das Argument der maximalen Sicherheit dieses Transports nicht hin, es gibt immer Gefahren durch unvorhersehbare Ereignisse. Fukushima hat uns das deutlich vor Augen geführt.