Pressemitteilung der Gruppe der Grünen und Linken im Gemeinderat Dörverden zur Landarztversorgung

Wie die Kreiszeitung am 22.3.2018 berichtete, ist die vielversprechende Übergabe der Gemeinschaftspraxis von Dr. Friedhelm Gorski und Dr. Klaus Rehnert an Dr. Neidhardt nach nur sieben Wochen gescheitert.
Damit ist, nach den Praxisaufgaben von Frau Dr. Wegener in Westen und der Doktoren Gente in Dörverden weiterhin gefährdet.
Zwar versuchen Gemeindeverwaltung und Kassenärztliche Vereinigung alles, um die Situation in den Griff zu bekommen, für die Menschen bleibt es unbefriedigend.

Die meisten Praxen der Umgebung nehmen keine neuen Patienten mehr an und während der Grippewelle war auch bei den Krankenhäusern in der Region Aufnahmestopp.
Patienten wurden teilweise bis Soltau weitergereicht.
Das sind für ein reiches und hochentwickeltes Land unhaltbare Zustände.
Die Strategie der Kassenärztlichen Vereinigung, mit finanziellen Anreizen Ärzte aufs Land zu locken, erscheint fragwürdig, da in der augenblicklichen Situation jeder angelockte Arzt gleichzeitig woanders fehlt.
Gesundheitliche Versorgung ist Daseinsvorsorge und eine hoheitliche Aufgabe.
Ende Januar hat sich die Gruppe der Grünen und Linken im Dörverdener Gemeinderat mit dem Bürgermeister Alexander von Seggern getroffen, um die Situation zu diskutieren.
Das GKV Versorgungsverstärkungsgesetz hat den Kommunen den gesetzlichen Rahmen gegeben um auch selbständig medizinische Versorgungszentren betreiben.
Wir waren uns einig, dass, abgesehen von der personellen und finanziellen Belastung der Gemeinde, dadurch auch keine Ärzte aus dem Boden sprießen.
Aber durch das Gesetz wurde auch ein Innovationsfond geschaffen.
Wir müssen eine Lösung finden, und sei es das Ärzte Stunden oder tageweise von Verden aus die Bevölkerung im Südkreis versorgen.
In Anbetracht der Altersstruktur unserer Bevölkerung sollte es das Ziel sein, jedes Dorf regelmäßig und im Notfall per Hausbesuch zu versorgen!
Entsprechende Terminservicestellen in den Dörfern müssten auch nicht durchgehend von Ärzten besetzt werden.
Medizinisches Fachpersonal sollte die Berechtigung zum Behandeln nicht lebenskritischer Erkrankungen zugesprochen bekommen.
Hier bedarf es einer gemeinschaftlichen Anstrengung.
In Anbetracht der Dringlichkeit der Aufgabe muss auch die Bereitschaft da sein, ein paar alte Zöpfe abzuschneiden.

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